"Noch sieben Monate und wir sind Regierungspartei” - mit dieser optimistischen Aussage eröffnete Juso-Kreisvorsitzender René van Eckert den „Ascherfreitag“, die seit Jahren übliche Veranstaltung von SPD-Kreisverband und Jusos, die diesmal in Aubstadt durchgeführt wurde. Im zukünftigen Bundestag und im Landtag sei der Landkreis mit Bundestagskandidatin Sabine Dittmar, derzeit noch Landtagsabgeordnete, und Matthias Kihn, der ihren Platz im Landtag einnehmen soll, gut vertreten.
Matthias Kihn stellte sich im proppenvollen Gasthaus „Fränkischer Hof“ vor und rügte unter anderem das LEP (Landesentwicklungsprogramm) der Landesregierung, das durch das Wort „bedarfsgerecht“ den Abbau von wohnortnahen Schulen und der ärztlichen Versorgung auf dem Land möglich mache. „Wer keine Ideen und Vorstellungen davon hat, wie Bayern in zehn Jahren aussehen soll, darf die Regierung nicht führen“, sagte Kihn. Er erinnerte daran, dass auch bei CSU-Wählern das Verhalten der eigenen Partei manchmal auf Unverständnis stoße.
„Er ist hier geboren, er täte euch gut“, warb auch der besondere Gast des Abends, der Vizepräsident des Bayerischen Landtags Franz Maget um Stimmen für Kihn. Sein Einzug in den Landtag hänge allein von den Stimmen für die SPD bei den Landtagswahlen ab.
Um den sozialen Frieden zu bewahren, dürfe die Schere zwischen arm und reich nicht zu weit auseinanderklaffen, forderte Maget. Altersarmut sei eine der Folgen davon, dass viele Arbeitnehmer nicht von ihrem Lohn leben können. Hier wäre der Mindestlohn ein Schritt in die richtige Richtung. Für Europa brach der SPD-Politiker eine besondere Lanze. Als Angehöriger der ersten Generation, die keinen Krieg erlebt hat, wisse er den Frieden in Europa besonders zu schätzen. Deutschland als Exportland sei auf die Wirtschaftspartner besonders angewiesen. „Wenn Europa zerfällt, verlieren wir die Grundlage unseres wirtschaftlichen Wohlstands.“
Er riet, mal wieder einen Blick auf den Globus zu werfen und zu sehen, wie klein Deutschland ist, das schütze vor Selbstüberschätzung. Europa müsse zusammenbleiben, die soziale Gerechtigkeit dürfe nicht aus den Augen verloren werden, so Maget. Er war sich am Ende seiner Ausführungen sicher: „Am 15. September schnackelt's in Bayern.“
Text und Bild: Regina Vossenkaul Weitere Galeriebilder: Janis Heller